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Mimik - Dein Pferd spricht mit Dir!

  • von Svenja Stuck
  • 31 März, 2018

Die Mimik der Pferde richtig lesen

Auge Pferd Mimik
Einem Menschen sehen wir in der Regel ziemlich schnell an wie es ihm geht und was er gerade denkt. Seine Mimik verrät uns schnell, wie es in ihm aussieht. Doch nicht nur Menschen, auch Pferde drücken sich über ihre Mimik aus. In diesem Artikel erfährst Du, wie Du Deinem Pferd buchstäblich an der Nasenspitze ansehen kannst, was gerade in ihm vorgeht.

Die Ohren
Dass ein Pferd schlecht gelaunt bzw. aggressiv ist, wenn es die Ohren flach anlegt, hat wohl jeder schon einmal gehört. Doch die Ohren verraten noch viel mehr über den mentalen Zustand eines Pferdes. Gespitzt, aber dennoch locker nach vorne auf eine Person, einen Gegenstand oder ein anderes Pferd etc. gerichtet, signalisieren sie freundliche Aufmerksamkeit. Sind sie jedoch angespannt und starr auf etwas fixiert, während das Pferd zu dem vielleicht noch unbeweglich nach vorne starrt, sind gespitzte Ohren hingegen ein Zeichen für Anspannung und Nervosität. Deinem Pferd ist das anvisierte Objekt nicht geheuer.
Das Gleiche gilt bei spielenden Ohren die sich hin und her bewegen und die Umgebung scannen. Sind die Ohren und das Pferd dabei im Ganzen locker und entspannt, ist auch das Pferd mental entspannt und nur neugierig an seiner Umgebung interessiert. Signalisiert das Pferd aber über hektisches Hin- und Herzucken der Ohren und allgemeine Anspannung Unruhe, ist es von irgendetwas, z.B. einem Geräusch, einem Gegenstand oder einer Bewegung in seiner Umgebung beunruhigt und fühlt sich unwohl.
Leicht angelegte Ohren können ein Zeichen für Unterwerfung sein oder aber auch signalisieren, dass sich Dein Pferd in einer Situation nicht wohl fühlt. Dass eng angelegte Ohren immer Aggressivität bedeuten, ist übrigens ein weitverbreiteter Irrglaube. Oft legen Pferde z.B. auch bei der Freiarbeit und in ähnlichen Situationen die Ohren an. Hier drohen sie dann nicht ihrem Reiter, sondern bringen lediglich ihre Konzentration zum Ausdruck.
Die Augen
Die Augen sind der Spiegel der Seele – was nach einem abgedroschenen, poetischen Spruch klingt, enthält doch sehr viel Wahrheit. Der Ausdruck der Augen spiegelt deutlich wieder wie es im Inneren einem Lebewesen aussieht. So ist es auch bei Pferden. Schau Dir die Augen Deines Pferdes in verschiedenen Situationen einmal ganz genau an:
Ist es freundlich und entspannt blicken seine Augen offen und ruhig in die Welt. Vielleicht döst es sogar mit halbgeschlossenen Augen ein. Wache, offene Augen die neugierig in die Umgebung schauen zeigen an, dass das Pferd aufmerksam und neugierig, jedoch nicht ängstlich ist. Pferde die Angst haben oder sogar in Panik geraten, reißen die Augen weit auf. Zum Teil sogar so weit, dass das Weiße des Auges zum Vorschein kommt. Aber Vorsicht, es gibt auch Pferde bei denen von Natur aus einen weißen Ring um die Pupille zu sehen ist. Diese Pferde stehen nicht unter Dauerstress, dies ist einfach eine kleine anatomische Besonderheit. Ein weiteres Anzeichen für Stress, Sorgen oder Unwohlsein ist die Sogenannte Sorgenfalte über dem Pferdeauge. Das Pferd zieht quasi die Augenbraue hoch, so dass sich das Lid über dem Auge zu einer dreickigen Falte zieht.
Ist der Blick Deines Pferdes trüb und nach innen gekehrt, kann dies ein Anzeichen für Unwohlsein und Schmerzen sein. Hier solltest Du genau darauf achten, ob es Deinem Pferd nicht gut geht und dies gegebenenfalls von einem Tierarzt überprüfen lassen.
Die Maulpartie – Lippen und Nüstern
Neben den Augen und den Ohren ist auch die Maulpartie eines Pferdes mit den Lippen und den Nüstern ein sehr aussagekräftiger Teil der Mimik eines Pferdes. Sind die Nüstern und die Lippen entspannt, trifft dies auch auf das Pferd. Angespannte Lippen hingegen, sind ein deutliches Zeichen für eine innere Anspannung des Pferdes. Dies kann man besonders gut an der Unterlippe sehen bzw. auch testen. Ist die Unterlippe locker, kannst Du sie leicht mit dem Finger hin und her bewegen. Eine feste, angespannte Unterlippe lässt sich kaum ohne großen Kraftaufwand bewegen. Auch die Kaumuskulatur steht in diesem Zustand unter Anspannung. Gerade bei introvertierten Pferden kann es sein, dass dies das einzige Anzeichen von Anspannung ist.
Ist Dein Pferd aufmerksam und interessiert, wird es den Punk seiner Aufmerksamkeit nicht nur mit den Augen und den Ohren fixieren, sondern auch die Nüster blähen um einen möglichen Geruch besser aufnehmen zu können und – im Falle nervöser Aufmerksamkeit – mehr Luft für eine mögliche Flucht in die Lungen zu pumpen. Manche Pferde atmen in einem solchen Fall so heftig, dass sie ein richtig schnorchelndes, trompetendes Geräusch von sich geben.
Flehmt Dein Pferd, hat es einen interessanten Geruch in der Nase, den es gerne noch deutlicher wahrnehmen und genauer untersuchen möchte.
Wie Du siehst, ist die Mimik bei Pferden schon sehr ausdrucksstark, wenn Du weißt worauf Du achten musst. Schau Deinem Pferd also ruhig mal öfter ins Gesicht um zu wissen, wie es ihm geht und was in ihm vorgeht.

Was Dein Pferd mit seiner Körpersprache ausdrückt, erfährst Du im zweiten Teil des Artikels :)
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