Neben Bella haben wir auch noch unseren Mischlingshund Raiden, alias Bubbi. Da er einen guten Schuss Boder Collie mit im Blut hat, braucht er ziemlich viel Bewegung und was liegt da näher, als ihn mitzunehmen wenn ich reiten gehe :)
Allerdings kann nicht einfach jeder Hund einfach so mit ans Pferd und ins Gelände genommen werden. Um die Sicherheit von Pferd, Hund und Reiter zu gewährleisten, müssen für einen Ausritt zu dritt einige Voraussetzungen erfüllt sein.
Pferd, Hund und Mensch als Team
Um einen Hund sicher mit auf einen Ausritt nehmen zu können, müssen Pferd, Hund und Mensch als Team zusammen spielen können. Das Pferd und der Hund sollten sich gut kennen und keine Angst voreinander haben. Der Reiter muss sicher im Sattel sitzen und beide Tiere gut im Griff haben. Zudem sollten das Pferd und der Hund in etwa die gleiche Geschwindigkeit und der Hund sollte genügend Kondition haben um auch bei einer Strecke im Galopp nicht allzu weit zurück zu fallen.
Funktioniert das Zusammenspiel zwischen den dreien nicht, sind Unfälle und Ärger vorprogrammiert.
Das muss das Pferd können
Ein Pferd, das zusammen mit einem Hund im Gelände laufen soll, sollte von vorne herein eine gewisse Sicherheit bei Ausritten mitbringen. Das heißt, dass es nicht vor jeder Kleinigkeit scheut, nicht durchgeht und in allen Gangarten gut kontrollierbar ist. Es kann durchaus passieren, dass der Hund während des Rittes unerwartet aus einer Hecke gesprungen oder von hinten am Pferd vorbei gelaufen kommt. Auch solche Situationen sollte das Pferd gelassen meistern. Außerdem ist es enorm wichtig, dass das Pferd nicht nach dem Hund tritt. Ein solcher Tritt kann für einen Hund schnell tödlich enden.
Bist Du Dir unsicher, ob Dein Pferd mit dem vierbeinigen Begleiter zurechtkommt, kannst Du das anfangs auch gut an der Hand üben, in dem Du erst einmal zusammen mit beiden Tieren spazieren gehst.
Das muss der Hund können
Der Hund sollte vor einem gemeinsamen Ausritt alle gängigen Kommandos wie „Sitz!“, „Platz“, „Bei Fuß!“ oder „Bleib!“ sicher beherrschen. Nur, wenn er diese schon vom Boden aus sicher kennt und auch befolgt, kann er im Gelände auch vom Pferd aus dirigiert werden. Probiere vor einem Ausritt aber bessererst einmalam Hof aus, ob Dein Hund Dir genauso gehorcht, wenn Du auf dem Pferd sitzt. Bei Raiden hatte ich anfangs das Problem, dass er der Meinung war, er könne mich ganz gut ignorieren, wenn ich auf dem Pferd sitze. Das haben ich relativ schnell gelöst, in dem ich mir vor dem Aufsteigen in eine Jackentasche Leckerchen und in die andere kleine Steinchen gepackt habe. Hat er mich ignoriert, habe ich ein Steinchen in seine Richtung geworfen und ihn so gezwungen aufzupassen, hat er gehört, gab es sofort ein Leckerchen. Mittlerweile hört er fast besser, wenn ich auf dem Pferd sitze, als wenn ich normal mit ihm spazieren gehe :D
Etwas, das Raiden sich noch nicht traut, was aber ungemein praktisch ist, ist das Anleinen vom Pferd aus. Hierfür muss der Hund lernen sich am Bein des Reiters hochzustellen und so lange stehen zu bleiben, bis die Leine (ich benutze hier beim Reiten ein Leadroap) am Halsband befestigt ist. Um ihm das beizubringen, habe ich damit angefangen sich auf Kommando erst mal an mir hochzustellen, wenn ich normal auf dem Boden stehe. Im zweiten Schritt habe ich – immer noch vom Boden aus – geübt ihn in dieser Position anzuleinen. Als letztes muss diese Übung nun darauf übertragen werden, dass er dies auch tut, wenn ich auf dem Pferd sitze. Aktuell traut sich Raiden leider noch nicht seine Pfoten an meinem Bein abzustellen. Er macht nur Männchen und schaut mich groß an, doch das bekommen wir auch noch hin :)
ACHTUNG! Die Leine sollte nie im Sattel befestigt, sondern immer in der Hand gehalten werden. Wenn das Pferd doch mal durchgeht oder sonst etwas passiert, hat der Hund sonst keine Chance vom Pferd weg zu kommen!
Rechtliche LageBevor Du jetzt mit Deinen beiden Tieren ins Gelände starten kannst, solltest Du Dich über die rechtliche Lage zum Thema freilaufende Hunde in Deinem Bundesland und Deiner Stadt informieren. Nicht überall ist es erlaubt Hunde frei laufen zu lassen. Eine Übersicht über die Leinenpflicht in den Bundesländern findest Du auf
hundeblogger.net, wie es im Einzelnen in Deinem Wohnort aussieht, kannst Du auf dem Amt erfragen. Lässt Du Deinen Hund trotz Leinenpflicht frei laufen, kann das schnell eine hohe Geldstrafe nach sich ziehen.
Aber auch dort, wo es erlaubt ist, Hunde frei laufen zu lassen, musst Du sicherstellen, dass Dein Hund niemanden z.B. durch Anbellen oder Anspringen belästigt oder gar gefährdet indem er z.B. auf eine Straße läuft. Im Wald musst Du darauf achten, dass Dein Hund auf den Wegen bleibt, damit er nicht unnötig Wild aufscheucht. Begegnet Euch mal ein Hase oder ein Reh darf er diesen nicht hinterherjagen. In vielen Bundesländern dürfen Jäger wildernde Hunde erschießen. Es geht hier also nicht nur um das Wohl der Wildtiere, sondern im schlimmsten Fall auch um das Leben Deines Hundes.
Hast Du Dein Pferd und Deinen Hund aber gut vorbereitet, steht tollen Ausflügen zu dritt nun nichts mehr im Wege! Viel Spaß :)