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Das ABC des Gelände-Knigges

  • von Svenja Stuck
  • 15 Nov., 2021

Miteinander statt gegeneinander

Reiter im Gelände
Jogger, Fahrradfahrer, Familien auf Sonntagsspaziergang – im Gelände sind wir Reiter und unsere Pferde bei Weitem nicht die einzigen die unterwegs sind. Für ein gutes Miteinander und um sich gegenseitig nicht zu behindern oder gar zu gefährden, sollten unterwegs ein paar Regeln beachtet werden. Die wichtigsten findet Ihr hier.

Pferdeäpfel wegmachen
Natürlich lassen sich Pferdeäpfel nicht so leicht beseitigen, wie beispielsweise ein Hundehaufen. Im Wald und auf Feldwegen ist das auch in der Regel nicht weiter schlimm. Innerhalb einer Ortschaft oder vor Parkbänken und ähnlichen Orten, sollten die Hinterlassenschaften Deines Pferdes schon bestmöglich beseitigt werden.
Wir handhaben es so, dass wir nach einem Ausritt im Ort mit dem Mistboy sammeln gehen. Außerhalb der Ortschaft steigen wir ab und schieben die Pferdeäpfel mit dem Fuß an den Wegrand. 
Fußgänger, Radfahrer & Co.
Im Gelände sind wir Reiter natürlich nicht alleine. Fußgänger, Radfahrer und Co. sind hier genauso unterwegs. Damit es hier nicht zu unnötigen Reibereien kommt und alle Spaß in der Natur haben, sollten ein paar Regeln im Umgang miteinander beachtet werden:

  • Grüßt Euch!
    Auch wenn Ihr Euch nicht kennt, sollte zumindest ein „Hallo!“ oder „Guten Tag“ gewechselt werden, das ist einfach höflich.
  • Rechtsverkehr – in Deutschland herrscht auf den Straßen Rechtsverkehr. Auch wenn das auf Waldwegen u. ä. offiziell nicht geregelt ist, solltet Ihr Euch rechts halten, wenn Ihr an Spaziergängern oder Radfahrern vorbei kommt. So können Missverständnisse vorgebeugt werden.
  • Langsam bitte!
    Es ist nicht nur unhöflich, sondern kann auch richtig gefährlich werden im Trab oder Galopp an Fußgängen etc. vorbei zu „fliegen“. Auch wenn es Dir vielleicht mal eine Galoppstrecke verhagelt, andere Menschen sollten immer im Schritt und mit genügend Abstand passiert werden.
  • Immer höflich bleiben – klar ist es nervig, wenn ein Radfahrer zu schnell am Pferd vorbei fährt oder ein fremder Hund Dich und Dein Pferd ankläfft. Dennoch solltet Ihr in solchen Situationen nicht gleich unhöflich werden und versuchen die Situation in ruhigem Ton zu klären. Bittet den anderen beim nächsten Mal rücksichtsvoller zu sein und erklärt, warum das gerade im Umgang mit Pferden so wichtig ist. Euer Gegenüber setzt sich eher mit dem Problem auseinander, wenn Ihr ihn nett darauf hinweist anstatt direkt rumzumotzen.
Felder und Wiesen
Felder und Wiesen scheinen Reiter förmlich zu einem flotten Galopp oder einer schnellen Abkürzung einzuladen. Doch ist das in der Regel bei den Besitzern der Flächen nicht allzu gern gesehen. Auch wenn es für Euch „nur der eine Galopp“ ist, die Pferdehufen können im Boden und Grasnarben Schäden verursachen, die für Landwirte etc. nicht nur ärgerlich sind, sondern auch einen wirtschaftlichen Schaden bedeuten können.
Wenn Ihr doch mal nicht auf den Galopp über’s Stoppelfeld verzichten wollt, fragt einfach vorher kurz nach. Dann seid Ihr auf jeden Fall auf der sicheren Seite.
Ein unerlaubter Ritt über fremde Wiesen und Felder kann übrigens auch rechtliche Konsequenzen für Euch nach sich ziehen. Entsteht beispielsweise einem Landwirt durch einen unerlaubten Ritt über sein Feld ein Schaden, z. B. Ernteeinbußen, müsst Ihr für den Schaden haften.
Fremde Tiere auf den Koppeln
Beim Ausreiten kommt es auch immer mal wieder vor, dass fremde Koppeln mit Pferden, Rindern oder Schafen passiert werden müssen. Dabei solltet Ihr vor allem die folgenden zwei Dinge beachten:

  • Reitet im Schritt an den Tieren vorbei. Pferde in schnellem Tempo können die anderen Tiere aufscheuchen. Im schlimmsten Fall gehen diese dann durch den Zaun oder verletzen sich anderweitig.
  • Lasst Eure Tiere nicht an die fremden Tiere heran. Zum einen wisst Ihr nicht, wie die fremden Tiere auf Eure Pferde reagieren. Sie könnten zum Beispiel aggressiv sein. Auch so können Zäune zerstört und Tiere verletzt werden. Zum anderen besteht immer die Möglichkeit, dass ein Tier krank ist, so dass Euer Pferd sich anstecken kann.
Auch hier müsst ihr übrigens im Falle eines Falles haften, wenn Ihr die Verletzung etc. durch grobe Fahrlässigkeit wie wildes Vorbei-Galoppieren u.ä. verursacht habt.
Straßenverkehr
Überquert ein Reiter eine öffentliche Straße oder reitet diese sogar ein Stück entlang, gilt er als Verkehrsteilnehmer, genau wie ein Auto. Das bedeutet, dass Ihr Euch auch mit Pferd um Straßenverkehr an die Straßenverkehrsordnung halten müsst. Die wichtigsten Punkte hierbei sind wohl, dass Ihr rechts reiten müsst, dass Richtungswechsel und Abbiegen angezeigt werden müssen und die Vorfahrt zu beachten ist. Richtungswechsel zeigt Ihr als Reiter am besten wie beim Fahrradfahren per Handzeichen an.
Neben den Verkehrsregeln sollte Ihr auch darauf achten, dass Ihr und Euer Pferd nicht übersehen werden könnt. Gamaschen und Decken mit Reflexstreifen sowie Warnwesten für den Reiter schaffen hier Abhilfe und Sicherheit.
Wenn Ihr diese paar Punkte beachtet, steht einem schönen Geländeritt ohne Ärger nichts mehr im Wege.
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Eigentlich wollte ich diesen Artikel erst viel später schreiben, aber da wir am Wochenende seit Langem noch mal eine Situation hatten, die ich hier perfekt als Beispiel anführen lässt, ziehe ich ihn einfach mal vor :)

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