Pferdehaltung
- von Svenja Stuck
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- 25 Juni, 2016
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Haltungsformen im Vergeleich

Jeder der sich ein eigenes Pferd zulegt, steht zunächst vor der Frage wo dieses untergebracht werden soll. Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten ein Pferd zu halten, da fällt diese Entscheidung oft nicht leicht. Das Wichtigste bei der Auswahl des Stellplatzes ist, dass sich Euer Pferd dort wohl fühlt. Das kann auch bedeuten, dass der Reiter in dem einen oder anderen Punkt zurückstecken muss.
Bella steht beispielsweise in einer kleinen Herde in reiner Offenstall- bzw. Koppelhaltung. Dabei habe ich das Glück, dass sie direkt bei mir im Ort steht. Dafür habe ich weder eine Halle, noch einen Reitplatz zur Verfügung. Für mich wäre es dennoch keine Option Bella in einen Reitstall zu stellen. In unserer Gegend gibt es hier nur Boxenhaltung und ich bin mir sicher, dass sie sich dort zu Tode langweilen und vereinsamen würde. Mal ganz abgesehen davon, dass sie unter dem Sattel höchstwahrscheinlich zu einer unausgelasteten Granate mutieren würde.
Beobachtete Eure Pferde im Stall und auf der Koppel, so bekommt Ihr am besten ein Gefühl dafür, ob es sich in dieser Haltungsform wohl fühlt, oder eben nicht.
Paddocktrail
Ein Paddocktrail ist ein großer Rundweg auf dem sich die Pferde den ganzen Tag über frei bewegen können. In meinen Augen ist dies die beste Haltungsform überhaupt. Der Rundweg besteht aus verschiedenen Böden, mehrere Heuraufen und Wasserplätze sind über den gesamten Trail verstreut und bieten den Pferden in einem den ganzen Tag freien Zugang zu Raufutter und Bewegungsanreize. Überdachte Ruheplätze bieten ihnen Rückzugsmöglichkeiten.
Pro
Pro
- viel Bewegung
- Sozialkontakte
- frische Luft
- freier Zugang zu Raufutter
- verschiedene Bodenbeläge fördern die Hufgesundheit und die Balance
- rangniedrige Tiere haben es oft schwer sich zurück zu ziehen
- für leichtfuttrige Pferde kann der freie Zugang zu Raufutter von Nachteil sein
Aktivstall
Das Konzept eines Aktivstalls ist dem eines Padocktrails auf den ersten Blick ziemlich ähnlich, allerdings fehlt hier in der Regel eben der Trail und der Zugang zum Futter ist eingeschränkt. Die Fütterung wird hier über eine oder mehrere Futterstationen geregelt, in denen die Portionierung des Futters durch einen Chip am Pferd gesteuert wird. So werden die Tiere auch hier zur Bewegung animiert, allerdings kann die Fütterung genauer gesteuert werden, als im Paddocktrail.
Pro
Contra
Pro
- Bewegung
- Sozialkontakte
- frische Luft
- jedes Pferd kann gezielt gefüttert werden
Contra
- rangniedrige Tiere haben es oft schwer sich zurück zu ziehen
- manche Pferde haben anfangs Probleme mit den Futterstationen
Offenstall
Ein einfacher Offenstall bietet zwar nicht so ein ausgereiftes Bewegungs- und Futterkonzept, wie es Paddocktrails und Aktivställe tun, ermöglichen den Pferden aber dennoch freie Bewegung an der frischen Luft und bietet im Stall eine Rückzugsmöglichkeit. Je nachdem wie die Fütterung gehandhabt wird, kann das Raufutter entweder frei zur Verfügung stehen oder begrenzt gefüttert werden. Wird es portioniert besteht allerdings gerade bei größeren Gruppen die Gefahr, dass rangniedrige Tiere nichts abbekommen. Im Winter sollte vor dem Stall ein befestigter Paddock oder zumindest ein Auslauf vorhanden sein, damit die Pferde die Möglichkeit haben auf trockenem Boden zu stehen.
Pro
Contra
Pro
- Bewegungsfreiheit
- Sozialkontakte
- frische Luft
Contra
- rangniedrige Tiere haben es oft schwer sich zurück zu ziehen
- - keine gezielte Fütterung möglich
Paddockbox
Bei der Haltung in einer Paddockbox steht das Pferd zwar alleine in einer Box, hat aber durch das angeschlossene Paddock die Möglichkeit nach draußen zu gehen. Auch der Sozialkontakt zu anderen Pferden ist durch die Paddocks oft besser möglich als in reiner Boxenhaltung. Dennoch wird er durch die Umzäunung etwas eingeschränkt.
Pro
Contra
Pro
- frische Luft
- gezielte Fütterung möglich
- Ruhe vor ranghöheren Pferden
Contra
- fehlender Herdenverband
- eingeschränkte Bewegungsfreiheit
- geringe Sozialkontakte
Boxenhaltung
Boxenhaltung ist die heute erlaubte Haltungsform, die den natürlichen Bedürfnissen eines Pferdes am wenigsten entspricht. Dennoch ist es je nach Charakter des Pferdes auch möglich, dass es sich hier wohlfühlt. Voraussetzung dafür ist, dass die Box ausreichend groß (mind. doppelten Stockmaß im Quadrat), hell und gut belüftet ist. Kleine Fenster, Gitterstäbe und enge Boxen sind hingegen keine faire Alternative zu anderen Haltungsformen.
Pro
Pro
- Ruhe vor ranghöheren Pferden
- gezielte Fütterung möglich
- fehlender Herdenverband
- kaum Bewegungsfreiheit
- keine Sozialkontakte
Gemischte Haltungsformen
Für manche Pferde kann auch eine Mischung aus verschiedenen Haltungsformen eine gute Lösung sein. So kann es zum Beispiel für ein rangniedriges Tier angenehm sein nachts in einer Paddockbox in Ruhe schlafen und fressen zu können, während es tagsüber mit seinen Kumpels draußen auf der Wiese oder im Offenstall steht.

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