Nicht alles was in und auf unseren Koppeln, Wäldern und Wiesen wächst ist dafür geeignet von unseren Pferden gefressen zu werden. Viele Pflanzen sind hoch giftig und eine lebensbedrohliche Gefahr. Hier findet Ihr eine kleine Übersicht über Giftpflanzen auf die Ihr achten solltet:
Jakobs-Kreuzkraut, oder auch Jakobs-Greiskraut genannt, wächst häufig auf Wiesen sowie an Feld- und Wegrändern. Meist besteht die Pflanze aus einem Hautstängel von dem mehrere kleine Stängel abzweigen an deren Ende sich die gelben Blüten befinden. Im ersten Jahr hat Jakobs-Kreuzkraut allerdings noch keine Blüten. Es besteht nur aus einem großen Ring langer welliger Blätter. Im frischen Zustand wird sie eher selten gefressen, da die Pflanze ziemlich bitter ist. Häufiger kommt es vor, dass sich Pferde am Jakobs-Kreuzkraut vergiften, wenn dieses ins Heu oder die Silage geraten ist. In getrockneter Form verliert es seine Bitterkeit. Eine Vergiftung mit dem Kraut lässt nur sehr selten erfolgreich behandeln.
Weitere Informationen zum Jakobs-Kreuzkraurt und warum sie für Pferde so gefährlich ist, findest Du bei den
Pferde-Freunden.
Es gibt über 60 verschiedene Arten an Hahnenfußgewächsen von denen viele giftig sind. Alle giftigen Arten haben gelbe Blüten, die sich jeweils in fünf Blütenblätter aufteilen. Die meist verzweigten Stängel haben in der Regel am unteren Ende einige Blätter und ragen frei zwischen 30 und 80 cm in die Höhe. In getrockneter Form ist Hahnenfuß ungiftig, in der Silage verliert das Gift etwa nach zwei Monaten seine Wirksamkeit.
Bärenklau gibt es sowohl in kleiner Form (Wiesenbärenklau), als auch in einer sehr großen Variante (Riesenbärenklau) die bis zu vier Meter und größer werden kann. Beide Arten wachsen in der Regel an Rändern von Waldstücken, Wegen und in Uferregionen von Flüssen und Bächen. Die Stängel sind knorrig und fest. Die verhältnismäßig kleinen weißen Blüten finden sich in mehreren Dolden am oberen Ende der Pflanze. Die Samen sind sehr flach. Besonders der Saft der Pflanzen ist gefährlich, da er in Kombination mit Sonnenlicht zu schwersten Verbrennungen führen kann.
Fingerhut ist bei uns vor allem auf Waldwegen und im Unterholz zu finden. Es sind sehr schöne Pflanzen mit großen kelchförmigen Blüten die in großen Mengen von hohen Stiel herabhängen. In kleinen Dosen wird das Gift des Fingerhuts in der Medizin eingesetzt, da es sich auf die Funktion des Herzens auswirkt. Doch genau aus diesem Grund wirkt es in größeren Mengen tödlich.
Die Blüten der Herbstzeitlosen haben eine hellrosane bis violette Färbung. Eine Pflanze kann bis zu drei Blütenköpfe aufweisen. Die Blütenblätter sind recht schmal und länglich und umgeben die auffälligen gelben Fruchtblätter auf der Innenseite. Zu finden ist die Herbstzeitlose hauptsächlich auf saftigen Wiesen und an halbschattigen bis sonnigen Hängen.
Die Herbstzeitlose wird immer wieder mit Bärlauch verwechselt, kann anhand ihrer Blüten aber relativ leicht identifiziert werden.
Der Adlerfarn ist wohl eine der Giftpflanzen die am weitesten verbreitet ist. Es gibt kaum ein Waldstück in dem diese Pflanze nicht im Unterholz und am Rand der Wege zu finden ist. Die Pflanze hat keine Blüten. Die Fächerartigen Pflanzen mit ihren fein gerippten Blätter wachsen dicht am Boden und bedecken oft große Flächen. Vor allem junge Pflanzen enthalten eine hohe Dosis giftiger Stoffe.
Was, wenn Dein Pferd eine giftige Pflanze gefressen hat?
Hat Dein Pferd eine giftige Pflanze gefressen, solltest Du sofort den Tierarzt verständigen. Dies gilt auch, wenn Dein Pferd (noch) keine Vergiftungssymptome zeigt. Optimal ist es, wenn Du weißt was genau Dein Pferd gefressen hat. Weißt Du dies nicht, nimm nach Möglichkeit eine Probe der Pflanze für den Tierarzt mit. In der Regel kann dieser dann bestimmen um welche Pflanze es sich handelt und Dein Pferd entsprechend versorgen. Allgemein gilt, je schneller der Tierarzt Dein Pferd gezielt behandeln kann, desto besser.
Dies sind natürlich nicht alle giftigen Pflanzen, die es in Deutschland gibt. Die Liste gibt Dir aber einen Überblick über einige Pflanzen, die weit verbreitet sind und häufig vorkommen.
Da ich die Liste im Laufe der Zeit aber gerne erweitern möchte, würde ich mich freuen, wenn Du den einen oder anderen Tipp für mich hast, welche Pflanzen noch unbedingt in die Liste gehören.
Schreib sie mir doch in die Kommentare :)
Hinweis: Ich bin weder Tierarzt noch Botaniker.
Ich garantiere weder für die Vollständigkeit, noch für die Richtigkeit der Angaben.